Handekzem

Tipps von Fernsehapothekerin Mag.pharm. Irina Schwabegger-Wager

Ekzeme gehören zu den häufigsten Hauterkrankungen. Sie beginnen meistens mit trockenen oder geröteten Hautstellen, die jucken. Im fortgeschrittenen Stadium bilden sich dann kleine Bläschen, die Haut verhornt und springt auf. Handinfektionen haben dann oft ein leichtes Spiel. Die richtige Pflege und Behandlung der Hände ist essenziell, um das Ekzem in den Griff zu bekommen.

Auslöser für die Ekzeme sind mehrere Faktoren, die meist gemeinsam auftreten und sich in der Wirkung gegenseitig verstärken:

  • Zu häufiges Händewaschen, auch mit falschen Reinigungsmitteln oder zu häufiger bzw. direkter Kontakt mit Säuren und Laugen, kann Ekzeme auslösen.
  • Wenn die Haut zu lange einem feuchten Milieu ausgesetzt ist, wie es z.B. beim Tragen von Gummihandschuhen entstehen kann, ist die Entstehung eines Ekzems begünstigt.
  • Bei einer Neigung zu Allergien ist die Wahrscheinlichkeit, ein Handekzem zu entwickeln, noch um vieles größer.

Behandlung von Ekzemhänden
Gesunde und gepflegte Haut verzeiht sehr viel, wenn aber schon offene Stellen an den Ekzem-Händen vorhanden sind, ist die richtige Reinigung und Pflege ganz besonders wichtig. Die Hände sollten so wenig wie nötig und so schonend wie möglich gereinigt werden. Dabei sollten ph-hautneutrale Waschsubstanzen ohne Duft- und Konservierungsstoffe verwendet werden, die auch rückfettende Substanzen und Feuchthaltesubstanzen enthalten. Die Apothekerin empfiehlt, die Hände lieber zu desinfizieren als zu waschen, da dies hautschonender ist. Darüber hinaus sollte man die Hände danach immer gut pflegen, das heißt eincremen. Gute Handpflegeprodukte haben rückfettende Inhaltsstoffe, Harnstoff und/oder Dexpanthenol.
Wenn es sich um entzündliche Handekzeme handelt, kommen meist Cortisonsalben zum Einsatz. Diese sind das Mittel erster Wahl, welches der Arzt in akutem Stadium verschreibt. Hochdosiert angewendet können mit diesen recht gute Behandlungserfolge erzielt werden. Bei Besserung der Symptome können die Betroffenen die Anwendung von Cortisonsalben nach ärztlicher Anweisung wieder ausschleichen.

Alternativen zu Cortison
Als weitere Variante stehen Salben zur Verfügung, die Immunmodulatoren als Wirkstoffe enthalten (z.B. Tacrolimus, Pimecrolimus). Das sind Stoffe, die versuchen, das Ekzem über das Immunsystem zu beherrschen, vor allem, wenn es sich um ein allergisch ausgelöstes Ekzem handelt. Bei mittelschweren bis schweren Handekzemen kommt auch die sogenannte PUVA-Therapie in Frage. Dabei wird die geschädigte Haut für vier bis sechs Wochen mit UV-Licht bestrahlt. Bei allen Behandlungsmethoden ist es allerdings essenziell, dass die Basispflege fortgesetzt wird.
Menschen mit sehr schweren oder chronischen Handekzemen bekommen Immunmodulatoren zum Einnehmen verschrieben. Das sind sehr stark wirksame Medikamente, z.B. Präparate mit Vitamin A, die besondere Vorsichtsmaßnahmen in der Anwendung erfordern, um unerwünschte Wirkungen zu vermeiden.

Generell sollten Betroffene sich und ihre Haut gesund ernähren. Die Haut braucht, um heilen zu können und intakt zu bleiben, ungesättigte Fettsäuren, die Vitamine C und B sowie Zink. Bei besonders schlimmen Ekzemen sollte man daher auch an die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel für drei bis vier Monate denken, um diese Nährstoffe hochdosiert von innen an die Haut weiterzugeben.

Comments are closed.